Das Highlight des Kuchenbuffets – die Hochzeitstorte
Eine Hochzeitstorte darf bei keiner Hochzeit fehlen! Schließlich stecken viel Tradition und Symbolkraft in dieser süßen Leckerei. Schon die alten Römer zelebrierten das Hochzeitskuchen-Essen und sahen es als ein glückbringendes Ritual an.
Auch heute noch ranken sich volkstümlicher Aberglaube und verheißungsvolle Magie um das Konditor-Meisterstück. So sind Anschnitt und Verzehr immer wieder ein festlicher und kulinarischer Hochgenuss!
Dem Zuckerguss sei Dank – die Geschichte der Hochzeitstorte
Der einfache Hochzeitskuchen der Römer ist mit den Prunkstücken von heute natürlich nicht zu vergleichen. Die aufwendige Hochzeitstorte, so wie wir sie kennen, ist jedoch erst im 18. Jahrhundert entstanden. Die Engländer waren es, die diesen Brauch ins Leben riefen. Damals brachten Familienmitglieder und Gäste dem Brautpaar viele einzelne Torten zur Feier mit. Diese wurden übereinander gestapelt und bildeten bald einen wackeligen Tortenturm. Über diesen Turm hinweg musste sich das Brautpaar küssen. Wenn ihnen das gelang, ohne den Turm dabei umzuschmeißen, stand ihnen laut Überlieferung ein reicher Kindersegen ins Haus. Einem Konditor aus Frankreich war diese Angelegenheit dann zu wackelig und er sorgte mit viel Zuckerglasur für wesentlich mehr Halt. Karl II. von England machte die leckere und äußerst dekorative Kuchenglasur aus Frankreich in seinem Land populär. Die Zuckerbäckerei entwickelte sich von nun an rasend schnell und auf Festen und Feiern wurden immer reicher verzierte Torten präsentiert. Als eine Tochter der englischen Königin Viktoria 1859 heiratete, überraschte man die Gäste mit der ersten dreistöckigen Hochzeitstorte.
Beim Design sind kaum Grenzen gesetzt
Ob mehrstöckiger Buttercremetraum, dekoratives Früchteherz oder detailgetreue Flitterwocheninsel aus Marzipan und Zuckerguss – bei der Gestaltung einer Hochzeitstorte bleiben kaum Wünsche offen! Bei den mehrstöckigen Torten wird zwischen der selbsttragenden Form und der Variante mit einem festen Tortengestell, der sogenannten Etagere, unterschieden. Bei der selbsttragenden Torte werden die einzelnen Tortenböden direkt aufeinandergelegt, während bei der Etagere die Tortenböden einzeln auf einem mehrstöckigen Metall- oder Glasgestell drapiert werden. Die gewünschte Füllung ist für die Form der Hochzeitstorte entscheidend. So ist die lockere Sahnetorte auf einer stabilen Etagere besser aufgehoben, da die selbsttragende Torte unbedingt ein festes Kuchenfundament benötigt. Spezielle Motivtorten bestehen in der Regel nur aus einem Tortenboden, der aufwendig dekoriert oder in eine gewünschte Form gebracht wird. Hierbei können eigentlich alle Vorlieben des Brautpaares berücksichtigt werden. So verwandelt sich die leckere Hochzeitstorte schnell in ein grasgrünes Fußballfeld oder in einen azurblauen Ozean.
Bräuche rund um die Hochzeitstorte
Eine Zutat darf bei der Hochzeitstorte auf keinen Fall fehlen: Marzipan. Die Inhaltsstoffe Zucker, Mandeln und Rosenöl haben feste Bedeutungen: Mandeln stehen für Glück in der Liebe und auch die Essenz der Rose liefert Liebe und Leidenschaft. Der Zucker mildert den natürlichen, etwas bitteren Geschmack der Mandel. Diese leckere Kombination symbolisiert, dass Gegensätze eine harmonische Einheit bilden können.
Sehr weit verbreitet ist folgender Glaube: Wer beim Anschneiden der Hochzeitstorte die Hand obenauf hat, behält auch in der Ehe die Oberhand. Weiterhin ist darauf zu achten, dass jeder Hochzeitsgast ein Stück von der Hochzeitstorte und somit ein Stück vom Glück des Brautpaares abbekommt. Beim Backen der Hochzeitstorte sollte die Braut niemals behilflich sein, sonst wird ihr zukünftiges Eheleben angeblich die reinste Plackerei. Eine typisch englische Tradition ist es, ein Stück der Hochzeitstorte einzufrieren und dieses am ersten Hochzeitstag oder zur Geburt oder Taufe des ersten Kindes gemeinsam zu verspeisen. Das gegenseitige Füttern mit einem Tortenstückchen nach dem Anschneiden soll den Eheleuten Glück bringen. Hierbei sollten Braut und Bräutigam nicht ihre guten Manieren vergessen. Eine chaotische Tortenschlacht kommt an so einem feierlichen Anlass meist nicht gut an. Fünfstöckige Hochzeitstorten sind besonders beliebt, da die fünf Etagen die komplexen Lebensabschnitte Geburt, Kommunion/Konfirmation, Heirat, Geburt der Kinder und Tod symbolisieren.
So klappt´s auch mit dem Konditor
Manche Mütter oder Großmütter lassen es sich nicht nehmen, die Hochzeitstorte selbst zu backen. Schön, wenn Sie in ihrer Familie auf so eine erfahrene Bäckersfrau zurückgreifen können. Wenn Sie dieses Glück nicht haben, dann sollten Sie sich ungefähr zwei Monate vor der Hochzeit auf dem Weg zu einem Konditor machen. Der wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Ihre Traumtorte backen, die Ihren Vorstellungen und Wünschen entspricht und Ihr vorgegebenes Budget möglichst nicht übersteigt. Um Ihnen die Auswahl etwas zu erleichtern, geben wir Ihnen folgende Tipps mit auf dem Weg:
- Berücksichtigen Sie die vorherrschenden Witterungsbedingungen. Eine Sahne- oder Buttercremetorte wird bei hochsommerlichen Temperaturen schnell die Form verlieren und auch schwer im Magen liegen.
- Wird die Torte mithilfe einer Etagere aufgebaut, lässt sich der Transport wesentlich einfacher bewerkstelligen.
- Achten Sie darauf, dass die Torte zumindest teilweise keinen Alkohol enthält. Das wird Kinder, Fahrzeugführer und alkoholabstinente Gäste freuen.
- Lassen Sie sich den Liefertermin samt Lieferadresse vom Konditor sicherheitshalber schriftlich bestätigen.
Wann wird die Torte angeschnitten?
Das Anschneiden der Hochzeitstorte ist stets ein Höhepunkt der Hochzeitsfeier. Der Zeitpunkt hierfür kann ganz nach persönlichem Belieben gewählt werden. Beginnt die Feier mit einer Kaffee- und Kuchentafel, ist das Anschneiden der Hochzeitstorte das erste Fest-Highlight. Sie kann jedoch auch als besonderes Dessert nach dem leckeren Festschmaus serviert werden. Viele Paare schneiden ihre Hochzeitstorte auch erst um Mitternacht an. Nach einigen ausgelassenen, durchtanzten Stunden ist der nächtliche, süße Snack dann genau das Richtige!